Brut- und Setzzeit beginnt: Hunde in Feld und Flur an die Leine

Im Frühjahr erwacht die Natur zu neuem Leben – im wahrsten Sinne des Wortes: Am 1. April beginnt die Brut- und Setzzeit vieler heimischer Wildtiere. Bis

Mit Beginn der Brut- und Setzzeit werden auch die ersten (Oster-) Hasen geboren. Foto: piclease

zum 15. Juli gilt damit die Anleinpflicht für Hunde im Wald und in der freien Landschaft. Die Jägerschaft Burgdorf bittet daher alle Naturfreunde und Erholungssuchende in den kommenden Wochen um erhöhte Rücksichtnahme beim Spaziergang in der freien Natur.
Im Frühjahr erwacht die Natur zu neuem Leben – im wahrsten Sinne des Wortes: Viele unserer heimischen Tierarten bekommen jetzt und in den kommenden Wochen Nachwuchs. Auch Erholungssuchende werden deshalb von Oliver Brandt (Burgdorf), dem Presseobmann der Jägerschaft Burgdorf, um erhöhte Rücksichtnahme beim Spaziergang gebeten: „Ob Rehkitz, Junghase oder Fasanenküken, die Natur gleicht im Frühjahr einer einzigen Kinderstube, daher gilt auch vom 01. April bis 15. Juli – der Brut- und Setzzeit – die Anleinpflicht für Hunde in der freien Landschaft!“
„Wir möchten aufklären und informieren, vielfach sind sich Hundebesitzer nicht bewusst, welche Gefahr von ihren freilaufenden Vierbeinen für unsere wild lebende Tiere ausgehen kann“, wirbt Oliver Brandt weiter. Nicht nur die Jungtiere sind für stöbernde Hunde leichte Beute, auch die Elterntiere sind stark gefährdet. Hochträchtige Rehe beispielsweise sind bei weitem nicht mehr schnell genug, um vor ihnen zu fliehen.

Für Hundebesitzer und Spaziergänger gilt es einiges zu beachten: Stößt man im Frühling auf vermeintlich schutzlos wirkende Jungtiere bittet Jägerschaftsvorsitzender Hans-Otto Thiele (Röddensen) dringend darum, solche „Findlinge“ nicht zu berühren oder mitzunehmen, denn die tierische Nachwuchspflege unterscheidet sich häufig deutlich von der des Menschen: Zum Schutz der Jungen werden diese tagsüber vom Muttertier häufig allein gelassen. Rehkitze, zum Beispiel, sind in den ersten Wochen nahezu geruchlos. In Verbindung mit der angeborenen „ducken-und-tarnen-Strategie“ sind sie so für natürliche Fressfeinde fast unauffindbar. Die Ricke erscheint nur zum Säugen, in der Zwischenzeit hält sie größeren Abstand. Wittert die Mutter an ihrem Nachwuchs menschlichen Geruch, nimmt sie ihn nicht mehr an und er verhungert. Der Nachwuchs ist nur scheinbar verlassen – die Elterntiere beobachten das Versteck ihrer Jungtiere aus sicherer Entfernung und kommen regelmäßig zum Säugen.

„Auf den ausgewiesenen Wegen bleiben und unbedingt den Hund angeleint führen“, fasst Oliver Brandt die wichtigsten Verhaltensregeln für den Spaziergang in der freien Natur zusammen.

Text: Oliver Brandt, Bild: piclease