tyto (griechisch) = Eule  

alba (lateinisch) = weiß

In Europa kommen 2 Arten vor:

tyto alba alba = Eule mit nahezu ungefleckter, weißer Unterseite (helle Morphe)

tyto alba guttata (guttata = getropft) = Eule mit gelblicher Unterseite mit mehr oder weniger dunklen Flecken (dunkle Morphe)

Weltweit gibt es 30 Unterarten, was für eine starke Verbreitung spricht. Sie fehlt allerdings in den weit nördlich  gelegenen Gebieten (wobei Vancover, Kanada, einen Bestand meldet). In Nordeuropa reicht das Verbreitungsgebiet bis Dänemark und Schottland. Darüber hinaus kommt sie nicht vor. Mit höher gelegenen Gebieten kommt die Eule nur schlecht klar, so dass sie im Alpenraum nahezu fehlt.

Sie hat sich im Laufe der Jahre stark an den Menschen gebunden, was auch viele Jahre gut funktionierte:

Mit Intensivierung der Landwirtschaft, zunehmenden Pestizideinsätzen und fortschreitender Wärmeisolierung der Häuser / Scheunen wurden der schönen Eule jedoch zunehmend die Nahrung und die Brutplätze bzw. deren Zugänge genommen.

Der deutsche Name „Schleiereule“ beschreibt den deutlichen Gesichtsschleier.

Der englische Name „Barn Owl“ (Scheuneneule) beschreibt den bevorzugten Brutplatzort, ebenso wie der niederländische Name „Kerkuit“ (Kircheneule).

Mit der oben beschrieben Änderung der menschlichen Behausungen wurden Scheuneneinfluglöcher aufgrund des Witterungsschutzes verschlossen und Kirchentürme vergittert / verbrettert, um Tauben und Dohlen fern zu halten.

Es kam zu einer ausgesprochenen „Wohnungsnot“ der Eule.

Engagierten Jägern und anderen Naturschützern ist es zu verdanken, dass es zunehmend wieder Brutraum in Form von speziellen Kästen gibt. (Zum Brutverhalten: s.u.)

Jedoch fehlten und fehlen weiterhin die Knicks und Feldraine, die als Schlafplatz und Jagdrevier dienen. Dieses Habitat wieder zu etablieren, haben sich immer mehr Jäger auf die Fahnen geschrieben. In den einzelnen Hegeringen tut sich viel – und es wirkt. Davon profitiert nicht nur die Schleiereule.

Ein weiteres Problem ist der zunehmende Straßen- und Schienenverkehr, der viele Todesopfer fordert. Hieran können auch die engagiertesten Jäger nichts ändern.

In den letzten Jahren erholte sich der Bestand zunehmend, was uns zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind. Jedoch wird es immer wieder auch zu Bestandseinbrüchen kommen, dessen Ursache vielschichtiger Natur sein wird. In der Summe aber geht es deutlich bergauf. Denn die Eule ist in der Lage durch ihre Zweitbruten (s.u.) nach schlechten Jahren mit jetzt mehr

Nahrung und geeigneten Lebensbedingungen (einschließlich Witterung) und genügend Brutraum den Bestand wieder hochzufahren.

Aussehen:

Die Schleiereule hat in ihrem hellen Gesichtsschleier

immer dunkle Augen

Wenn die Eule sitzt ragen die Schwingenspitzen über den Stoß hinaus

Länge: ca 34 cm

Spannweite: ca 95 cm

Gewicht: Weib: 320 – 450 g

Terzel: 290 – 350 g

 

 

 

 

Nahrung:

Über 90 % Mäuse einschließlich Spitzmäuse, seltener Kleinvögel, Amphibien, Insekten

Aktivitätszyklus:

Nachtaktiv

Jagd:

Von der Sitzwarte oder aus dem Suchflug. Bei starkem Wind / Regen kann die Eule die Nahrung nicht mehr orten und stellt die Jagd ein.

Sie erbeutet meist Tiere zwischen 5 und 20g. Sie kann maximal 200g schwere Beutetiere wegtragen.

Brut/ Aufzucht: 

Erstbrut: Je nach Witterung und Nahrungsangebot meist ab Mitte April.

Zweitbrut ab Juli / August.

Die Eier werden im Abstand von 2 Tagen gelegt. Brut ab dem 1. Ei. Gelegegröße:4-9 Eier.

Brutdauer: 30-34 Tage, der Terzel ist allein

für die Nahrungsbeschaffung zuständig.

Die Küken werden ca. 3 Wochen gehudert,

danach geht auch das Weib mit auf Nahrungssuche.

Mit 9 Wochen sind sie flugfähig,

bleiben aber noch weitere 3 Woche bei den Eltern.

Sie können die Information auch hier downloaden Schleiereule – tyto alba (003)