Hegering DGF

Der Hegering „Das Große Freie“ in der Jägerschaft Burgdorf.

Der Hegering ist die kleinste Selbstverwaltungseinheit der Landesjägerschaft.

Früher in der kleinparzellierten Landwirtschaft gab es reichlich Niederwild. Man ging regelmäßig zur Jagd, brachte reichlich Beute mit nach Hause und die Bevölkerung Stand Schlange um unser Wild zu erwerben und zu Hause auf den Tisch zu bringen. Heute kommt das Fertigessen aus der Tiefkühltruhe, ab in die Mikrowelle und fertig zum Essen auf den Tisch. Unsere Bevölkerung weiß oft nicht mehr wo das Essen herkommt und wie es zubereitet wird. Wild ist „Bio“, hat sich in der Natur ernährt, ausreichend Platz zum Leben gehabt und ist meist Streßfrei gestorben. Um das wieder zu vermitteln, sind wir Jäger sehr viel um Öffentlichkeitsarbeit bemüht. Wir bieten Wild gleich mit Kochrezept an, machen Ferienpassaktionen wie „Naturrally im Wald“, machen Pflanzaktionen, Schildern Naturpfade aus, wo wir Früchte, Bäume und Tiere zeigen, unsere Jagdhornbläser haben viele Auftritte in der Region- wir blasen mittlerweile außer Jagdsignalen, auch Märsche und andere Stücke. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit ist es auch gut, dass die meisten Revierinhaber ortsansässig sind und damit häufig auch in andere Gemeinschaften der Ortschaften integriert sind. Die Hege steht ganz oben bei unseren Aufgaben, denn nur so hat das Rebhuhn, die Feldlerche, der Feldhase und vieles mehr eine Chance weiter in unserer Heimat zu überleben. Ziel ist die Erhaltung eines den landschaftlichen Verhältnissen angepassten, artenreichen und gesunden Wildbestandes, sowie die Pflege und Sicherung seiner Lebensgrundlagen.“ Nach den rechtlichen Bestimmungen des Bundesjagdgesetztes haben wir Jäger die Pflicht zur Hege. Wir planen gemeinsam Stilllegungs-, Blühflächen-, und Brachflächen mit den Landwirten. Wir bejagen aktiv das Raubwild wie Enok, Waschbär, Fuchs und Co, weil das Verhältnis Friedwild zu Raubwild nicht mehr passt. Wir nutzen mittlerweile modernste Technik, z. B. Drohnen mit Wärmebildkamera zur Rehkitzrettung.

Wir haben in den letzten Jahrzehnten rasante Entwicklungen in unserer Kulturlandschaft erlebt. Immer mehr Freizeitdruck, auch in die letzten Ecken unserer Reviere, eine immer schlagkräftiger werdende Landwirtschaft, die immer grösser werdenden Flächen, die Biotopveränderungen und damit auch die Veränderungen bei den Tierarten und der Vielfalt. Nachhaltige Nutzung ist gut. Wir müssen landwirtschaftliche Ausgleichsflächen noch planmäßiger Verteilen und auch in den Regionen belassen. Saatgutmischungen weiter verfeinern und auch mehrjährige Systeme anbieten. Nur gemeinsam mit allen Nutzern – im Verständnis um unsere Natur, kann unser Niederwild und die Insekten profitieren und sich stabilisieren.

Der Hegering wurde im Jahre 1952 gegründet. Zum Geltungsbereich unseres Hegeringes gehören die Reviere Lehrte I und II, Ahlten, Höver, Bilm, Ilten I , Das große Freie im Altwarmbüchener Moor, Köthenwald, Sehnde, Haimar, Klein Lobke, Rethmar, Haus Rethmar, Golfplatz Rethmar EJ, Hämelerwald, Hämelerwald – Adolfshof, Hämelerwald – Hohenhameln, Hämelerwald – Mehrum, Hämelerwald – Equort, Hämelerwald – Soßmar, Evern, EJ Evern, Dolgen, Hämelerwald – Ohlum.

Zusammen weisen diese Ortschaften/Reviere eine Gesamtjagdfläche von etwa 130 Quadratkilometern auf. Dieses Gebiet wird von ca. 200 Jägerinnen und Jägern gehegt und bejagt. Bei den oben genannten Revieren/Ortschaften handelt es sich überwiegend um Niederwildreviere. Die Bedeutung dieses Begriffs stammt aus der Zeit, als der Hochadel Wildarten wie Hirsch, Auerwild, Stein- und Seeadler bejagte. Alle anderen Wildarten waren für den Hochadel nicht standesgemäß und blieben dem Niederadel vorbehalten. Hier handelte es sich um Wildarten wie zum Beispiel Reh, Hase und Fasan.

 

Kurzbericht Hegering „Das Große Freie“   2021

Hallo an alle Mitglieder und Jägerschafts Vorstand.

Wir haben in 2020 bei der Saatgut- und Fallenförderung mitgemacht und möchten dies in 2021 wieder tun. Es besteht seitens unserer Reviere weiteren Bedarf an Betonrohrfallen und Saatgut. Wir konnten effektiv mehr Raubwild erlegen und auch die Landwirte waren dankbar für das gesponserte Saatgut, was ja zusätzlich zu den schon bestehenden AUM Maßnahmen auf ehemaligen Zuckerrüben Mietenplätzen, nassen Ecken wo das Getreide weg war und auch an Gräben ausgesät wurde. Es entstanden viele Kleinstbiotope. Darüber haben wir auch Zeitungsartikel gebracht.

Wir konnten im Herbst noch einen Termin im Schießkino in Banteln anbieten, welcher seitens unserer Mitglieder besucht wurde. Dies versuchen wir auch in diesem Herbst anzubieten. Seitens der Jägerschaft ist unter Vorbehalt ein Kreisschiessen im Sommer geplant, wie ich gehört habe. Finde ich gut.

Zum Thema Öffentlichkeitsarbeit haben wir den Ferienpass und die Fortbildungen in Kindergärten und Schulen in 2020 absagen müssen, und auch für 2021 haben wir nichts geplant. Wir haben einige Artikel für die Zeitung geschrieben um uns in Erinnerung zu bringen.

Zum Thema Jagdhornblasen hat Heiner Meyer den Bericht geschrieben. Ich kann nur sagen das uns das alles sehr belastet nicht üben zu können und uns treffen zu können.

Die Hundeübungstreffen fanden unter Corona Auflagen statt und werden bei uns im Hegering sehr gut angenommen. Wir konnten alle

Prüfungen bestehen. Besonders erwähnen möchten wir das Ernst Wigger sen. mit über 80 Jahren erfolgreich auf der JEP geführt hat.

—-Das müsste doch seitens der Jägerschaft erwähnt werden. —-

Momentan sind die Hundeleute wieder am üben, wir hoffen das es

dauerhaft möglich bleibt, und dass auch die Prüfungen im Herbst stattfinden können.

Wir haben ja eigentlich in diesem Jahr Wahlen zum Vorstand. In der Jägerschaft ja auch. Wie wird das nun weiter gehen, wenn wir uns in 2021 auch nicht mehr treffen können?

Ich wünsche mir persönlich das wir uns seitens der Jägerschaft öfters austauschen. Da passiert gerade so viel, daß man nicht mehr hinterherkommt.

Es besteht schon der Verdacht das Schnell – Schuß – Beschlüsse in Bund und Land getätigt werden – Jagdzeiten Cerviden…, vom Wolf nichts…, schleichende Enteignung der Grundeigentümer…., Wolfszäune überall beantragt und gebaut – wo soll das Wild noch hin? Wie werden Jagden zukünftig verpachtet wenn in einigen Regionen 30-60% Wolfs und Wildsicher eingezäunt sind?

Alles Fragen die in Corona Zeiten untergehen zu scheinen und wir vor

vollendete Tatsachen gestellt werden.

Ich möchte hiermit an die vielen verstorbenen Mitglieder in unserem Hegering erinnern, unsere Gedanken sind bei den Angehörigen. Oft war eine würdevolle Beerdigung nicht möglich. Bei einigen Beerdigungen haben wir im kleinen Kreis das letzte Geleit blasen dürfen.

 

Zum Abschluß möchte ich mich herzlich bei meinen Obleuten bedanken. Sie haben alle Möglichkeiten ausgeschöpft um weiter aktiv zu sein, wenn auch oft nur im kleinen machbar. Stillstand ist Rückstand und es wird Zeit das diese Pandemie bald ein Ende hat.

Wir sehen nach vorn und hoffen…

 

Waidmannsheil Hartmut Scholz, Hegering „Das Große Freie“