Fangjagdseminar der Jägerschaft Burgdorf am 11. und 12. Oktober 2025

Am Wochenende fand das Fangjagdseminar der Jägerschaft Burgdorf statt. Am Samstag trafen sich alle Teilnehmer auf dem Hof „Am Moore“ in Burgdorf, um sich gemeinsam mit den theoretischen Grundlagen der Fangjagd vertraut zu machen. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde begrüßte Sven Burmeister, Fallenobmann der Jägerschaft Burgdorf, die interessierten Jägerinnen und Jäger. Die Teilnehmer kamen aus unterschiedlichen Gründen zusammen. Einige betreiben die Fangjagd bereits seit Jahrzehnten erfolgreich und wollten ihre Kenntnisse auffrischen, andere nutzten die Gelegenheit, ihr Wissen auf den aktuellen gesetzlichen Stand zu bringen. Auch einige Jungjäger waren dabei, um ihr Wissen in diesem wichtigen Bereich der Jagd zu erweitern.

Sven gab in seinem Vortrag einen umfassenden Überblick über die geltenden Gesetze, Verordnungen und tierschutzrechtlichen Vorgaben. Wer die Fangjagd ausübt, trägt eine besondere Verantwortung, sowohl gegenüber dem Wild als auch gegenüber der Gesellschaft. Jägerinnen und Jäger tragen dazu bei, das ökologische Gleichgewicht zu erhalten. Durch die gezielte Fangjagd werden invasive oder überhandnehmende Arten (wie Fuchs, Waschbär, Nutria oder Marderhund) reguliert, um bedrohte heimische Arten zu schützen. Neben den rechtlichen Grundlagen wurden auch die verschiedenen Fallentypen, deren Einsatzmöglichkeiten und die sichere Handhabung thematisiert und geübt. Die Teilnehmer profitierten von praxisnahen Tipps und erweiterten ihr Wissen durch lebhafte Diskussionen.

Am Sonntag folgte der praktische Teil des Seminars, der im Hegering Isernhagen stattfand. Der Hegeringleiter, Werner Knackstedt, hatte sich bereit erklärt den Teilnehmern im Revier eine dort installierte Betonrohrfalle und einen Kunstbau zu zeigen. Der Einblick in die praktische Anwendung der Fangjagd und die Baujagd war für alle Beteiligten sehr interessant und lehrreich. Dabei wurde deutlich, wie vielfältig die Möglichkeiten der Niederwildhege sind und wie unterschiedlich sie in den Revieren umgesetzt werden können. Nach der Revierrunde erfolgte eine wohlverdiente Stärkung mit heißen Würstchen im Brötchen, die von allen gern angenommen wurde. Anschließend ging es weiter in den Fanggarten im Revier Isernhagen HB, wo die Teilnehmer in kleinen Gruppen verschiedene Übungsstationen bearbeiteten. Vor Ort sollten sie die eingebauten Fallen begutachten und entscheiden, ob die jeweilige Falle aus rechtlicher Sicht so eingesetzt werden darf und der Standort geeignet ist. Mit der reichlich ausgestatteten “Fangjagdkiste” von Sven, die eine Vielzahl unterschiedlicher Ködermöglichkeiten enthält, wurden die Fallen neu beködert. Dabei zeigte sich schnell, wie viel Fingerspitzengefühl für den erfolgreichen Fangjagdeinsatz erforderlich ist.

Zum Abschluss des Wochenendes waren sich alle einig. Das Seminar bot eine gelungene Kombination aus Theorie, Praxis und Erfahrungsaustausch und wird den Teilnehmern bei ihrer künftigen Arbeit in der Fangjagd wertvolle Dienste leisten.

Ein herzliches Dankeschön gilt Sven Burmeister für die fachkundige Leitung des Seminars, Werner Knackstedt für die anschauliche Führung im Revier sowie allen Helferinnen und Helfern, die zum Gelingen des Wochenendes beigetragen haben.