Ein ganz besonderes Erlebnis bietet der Hegering Isernhagen jedes Jahr 20 Kindern im Rahmen des Ferienprogramms. Für einige Stunden mit einem „richtigen Jäger“ auf den Hochsitz und Wild beobachten. Von aufgeregt bis etwas schüchtern reichte das Stimmungsspektrum bei den Kindern, die sich auf dem Hof der Familie Hemme trafen und dort von Hegeringleiter Delef Pausch und vielen Isernhägener Jägern begrüßt wurden, selbstverständlich mit dem Jagdhornsignal „Begrüßung“. Zur Stärkung gab es erst einmal für alle Bratwurst im Brötchen vom Grill mit Brause oder Cola, u.a. eine Sachspende von Bäckerei Rathmann. Damit der Abend auch wirklich eine bleibende Erinnerung hinterlässt konnten die Kinder anschließend jeder einen Bausatz eines Nistkastens zusammenbauen, die freundlicherweise wieder einmal die Sparkasse zur Verfügung gestellt hatte.
Dann aber ging es auf ins Revier. Jeweils ein Jäger und ein Kind machten sich auf den Weg und bezogen einen Hochsitz an den Wiesen und Waldstücken von Kirchhorst bis H.B. um dort die nächsten drei Stunden aufmerksam Landschaft und Wild zu beobachten. Als dann gegen 9 Uhr die Teams wieder auf dem Hof Hemme eintrudelten waren alle voll von Erlebnissen. „Ich habe 23 Sachen gesehen“ berichtete Finn, „sechs Pferde, einen Mäusebussard mit ner Maus im Schnabel, sieben Hasen, fünf Rehe und vier Tauben“. Es wurde aufgeregt den wartenden Eltern berichtet und die Augen leuchteten.
Und dann kam Paul. Sein Jäger, der Cord, hatte ein Reh geschossen und Nikki, der Hund von Cord hatte es gesucht und gefunden. Jäger Cord, der im Revier Kirchhorst die Jagd ausüben darf, hatte bei seinem Ansitz mit Paul einen kranken Rehbock entdeckt, der auf drei Läufen über die Wiese zog. Er war schon stark abgemagert und so entschloss sich Cord zu einem Hegeabschuss. Paul hatte sich vorsorglich die Ohren zugehalten aber „Es knallte ganz schön doll“. Nach dem Schuss konnte Nikki, die junge Hündin von Jäger Cord, zeigen was sie gelernt hatte und führte Paul und Cord zu der Stelle, an der der Bock lag. Er wurde noch draußen im Revier fachgerecht versorgt und anschließend in einer Wildwanne im Auto von Cord verstaut.
Den Abend werden die Kinder bestimmt nicht vergessen und Paul schon gar nicht. So war es kein Wunder dass die meisten fragten, ob sie im nächsten Jahr wieder kommen können.
Text und Fotos: Christian Schröder