So ein Sommerfest ist schon eine tolle Sache. Der Himmel ist blau, die Luft ist warm und wohltuend. Unter dem ausladenden Blätterdach von Eichen und Kastanien tummeln sich die herbeigeströmten Besucher in großen Scharen auf dem Rasen, Grillduft liegt in der Luft, die Gespräche sind angeregt, die Stimmung ist ausgelassen. So jedenfalls die Theorie. So waren wohl auch die Erwartungen, als die Entscheidung der Jägerschaft fiel, jährlich im rotierenden Verfahren durch wechselnde Hegeringe ein Jägerschaftsfest zu veranstalten. Nun, diesmal war unser Hegering dran.
Was wir tun konnten, taten wir. Nachdem wir schon einige Optionen wegen des Ortes diskutiert hatten, machte uns der VVV ein Angebot, bei dem wir nicht nein sagen konnten. Am „Tag des Ehrenamtes“ in Burgdorf, dem 11. Mai, bot man uns die Möglichkeit, unsere Arbeit in Hegering und Jägerschaft im Stadtpark darzustellen. Damit lag der Termin fest, der Ort war gesichert, ebenso der Rahmen und die Infrastruktur.
Unter der kompetenten Federführung von Klaus Kleffmann wurde ein Programm erstellt, die Beschicker der einzelnen Stände wurden bestellt, Jagdhornbläser eingeladen, Gartenpavillons, Bänke, Tische, Getränke, Theke, Grill und Gulaschkanone, Wildgulasch und Wildbratwürste organisiert, Einsatzpläne geschrieben, Kontakte zum VVV gehalten, der Standort gesichtet und die Anlieferung der Materialien geplant und vorbereitet. Eine Herkulesaufgabe.
Als dann der 11. Mai heranrückte, zeigte sich das Wetter von seiner unfreundlichen Seite. Und das blieb auch so, als wir uns um 10 Uhr vormittags zum Aufbau trafen. Von wegen blauer Himmel! Es war kühl und windig, und längere Regenphasen wurden von kürzeren Schauern abgelöst. Die Kommentare der Helfer schwankten zwischen „Ey, dieses Wetter haben wir nicht verdient!“ und „Egal, was jetzt runterkommt, kommt später nicht runter!“ Die Wege im Park verwandelten sich zunehmend in schmale Schlammpisten. Mit einer Mischung aus Befürchtung und Hoffnung sahen wir dem Veranstaltungsbeginn um ein Uhr entgegen.
Und dann tat uns das Wetter doch einen kleinen Gefallen. Der Regen hörte auf, und für ein paar angenehme Momente kam sogar die Sonne hervor. Die Besucher strömten nicht, aber sie kamen. Viele Jäger und Jägerfamilien, aber auch „Zivilisten“, die den Festbesuch oder den Parkspaziergang durch einen Besuch an unseren Ständen ergänzten. Eine große Attraktion war die Jagdfalkenschule Manfred Haas mit ihrem halben Dutzend Greifvögeln. Aber auch Michael Knuppertz mit seiner Hundevorführung sammelte ein größeres Publikum um sich: 31 Hunde aus 20 Rassen, das war schon ein Aufgebot. Gulaschkanone, Grill und Theke waren ein Publikumsmagnet, ebenso wie immer wieder das Bläsercorps Das Große Freie und deren Gäste. Und dann waren da noch das Infomobil, Leuchtpunktschießstand, Stuhlflechter und verschiedene Angebote für Kinder.
So ganz hielt das Wetter dann doch nicht, was es noch um eins versprochen hatte. Mitten in der schönsten Hundevorführung brach ein Schauer herein, der nach kurzer Zeit alle, die nicht gerade mit Schirm oder Regenjacke ausgerüstet waren, unter die Pavillons trieb. Und natürlich ließen Temperaturen von fünfzehn Grad nicht gerade Sommergefühle aufkommen. Zum Glück hatten sich seitens des Hegerings genug wackere Helfer und Unterstützer gefunden, die die vielfältigen Aufgaben zuverlässig erledigten, sodass wir unser Programm gut durchführen konnten.
Am Abend, während des Abbaus der Stände, waren wir uns einig, dass der Zuspruch wegen des kühlen und unsicheren Wetters nicht wie erhofft war und das Fest eigentlich mehr Besucher verdient hätte. Aber auf den Wettergott hatten wir leider keinen Einfluss.
Hier sei noch einmal ganz herzlich den vielen Helfern und Unterstützern gedankt, die es ermöglicht haben, das Fest durchzuführen. So kann Hegeringarbeit gelingen!
Text und Fotos: Eckhard Gieseler