Hegering Isernhagen: Jahreshauptversammlung

Jörg Weiland (links) wird für 25-jährige Mitgliedschaft im Hegering von Hegeringleiter Detlef Pausch geehrt.
Jörg Weiland (links) wird für 25-jährige Mitgliedschaft im Hegering von Hegeringleiter Detlef Pausch geehrt.

Zur jährlichen Mitgliederversammlung konnte Detlef Pausch, der Vorsitzende des Hegerings Isernhagen fast 60 Mitglieder begrüßen. Natürlich wird beim Hegering nicht nur mit netten Worten begrüßt sondern brauchtumsgerecht durch die Jagdhornbläsergruppe mit dem entsprechenden Signal. Die Jahresberichte des Vorsitzenden und der einzelnen Obleute waren kompakt und sachlich. Sehr breiten Raum nahm die aktuelle politische Situation rund um das Jagdrecht ein. Der stv. Hegeringleiter Carsten Brüggemann berichtete von einer Informationsveranstaltung der Landesjägerschaft. Von Seiten der Länderminister aus den Ressorts Landwirtschaft und Umwelt sind massive Eingriffe in das aktuelle und bewährte Jagdrecht zu befürchten. Die dafür gegebene Begründung heißt lapidar das Jagdgesetz wäre „in die Jahre“ gekommen. Das kann ja wohl nicht wahr sein. Entweder ein Gesetz ist wirkungsvoll und erfüllt den vorgesehenen Zweck oder nicht. Jagdrecht, seit Jahrzehnten bewährt, dem Zeitgeist zu opfern ist abenteuerlich. So etwas ist nicht akzeptabel denn sonst könnte man auch gleich argumentieren, das Gesetz zur Sektsteuer gehöre auch abgeschafft da es einmal dazu diente die kaiserliche Marine zu finanzieren.

Die Mannschaft aus Isernhagen bei der Demonstration in Düsseldorf.
Die Mannschaft aus Isernhagen bei der Demonstration in Düsseldorf.

Um gegen diese völlig willkürlichen Eingriffe in das bestehende Jagdgesetz zu protestieren waren am 18.3.2015 ca. 15000 Jäger nach Düsseldorf gefahren und hatten dort vor dem Landtag deutlich gemacht was sie von dem in NRW geplanten sogen. „Ökologischen Jagdgesetz“ halten – nämlich nichts. Auch der Hegering Isernhagen war mit 10 Teilnehmern „auf den Läufen“ und zeigte in Düsseldorf Flagge. Von Seiten der Redner aus den Landtagsfraktionen in NRW kam z.T. große Zustimmung und Unterstützung für das Anliegen der Jägerschaft. Nur der Vertreter der Grünen argumentierte sinngemäß „ihr könnt machen was ihr wollt, wir haben die Macht“. Mal sehen ob die SPD als der größere Koalitionspartner sich „vom Kellner vorschreiben lassen wird was auf den Tisch kommt“.

Auch die immer häufiger vorkommenden Wolfssichtungen in Niedersachsen wurden kurz angerissen. Isernhagen ist kein Wolfsgebiet (Behördendeutsch: Förderkulisse) nach Definition der Landesregierung. Daher werden auch keine Präventionsmaßnahmen (z.B. Zäune) gefördert. Zum Wolfsgebiet wird eine Region erst erklärt wenn etwas passiert ist bzw. Wölfe nachgewiesen sind. Das kann sich aber sehr lange hinziehen da Gentests monatelang dauern können. Also Tierhalter/Landwirte: „damit müsst ihr alleine klar kommen“.

Innerhalb des Hegerings gibt es allerdings etliche sehr positive Entwicklungen: Die Migliederzahl steigt kontinuierlich, die Jagdhornbläser haben Verstärkung bekommen und sind mittlerweile auf 15 angewachsen. Dazu wird einmal monatlich in F.B. geübt. Zu den Schießveranstaltungen kamen sehr viele Teilnehmer, die Hundeleute nutzten jede Gelegenheit um mit ihren Jagdbegleitern zu üben und sie jagdlich fachgerecht auszubilden. Der Streckenbericht zeigte im Vergleich zu den Vorjahren eine konstante Entwicklung. Die vorgestellten Trophäen boten einen guten Überblick über das hier am häufigsten vorkommende Rehwild. Leider ist auch die Zahl der Wildunfälle und der dabei verendeten Tiere (insbesondere Rehe) unverändert hoch. Etwa 25 Prozent der Rehwildstrecke sind Unfallopfer. Damit kann niemand zufrieden sein.

Zufrieden kann man allerdings mit den übrigen Aktivitäten sein. Als herausragend ist dabei die Hubertusmesse zu nennen, die zu einer festen Veranstaltung im Zweijahresrhytmus werden soll. In einer spontanen Spendenaktion unter den Anwesenden kam direkt das Grundkapital für die nächste Hubertusmesse im Jahr 2016 zustande – herzlichen Dank an die Spender.

Die Kasse befindet sich in einem „gesunden“ Zustand so dass sowohl der Kassenwart wie auch der gesamte Vorstand ohne Gegenstimmen entlastet wurden. Mit einem umfangreichen Terminkalender geht der Hegering ins neue Jahr. Mit einem kräftigen „Horrido“ und dem „Köhlermarsch“ unserer Jagdhornbläser ging der offizielle Teil der Veranstaltung zu Ende. Anschließend fand man sich noch zu diversen lockeren Gesprächsrunden zusammen und ließ den Abend ausklingen.

Text und Fotos: Christian Schröder