Jochen Kannegießer verstorben

Jochen Kannegießer, Ehrenmitglied der Jägerschaft Burgdorf und Bläserkoryphäe, ist am 04. September 2023 im Alter von 82 Jahren verstorben. Viele Jahre prägte der passionierte Jäger und Musiker das Jagdhornblasen in der Jägerschaft Burgdorf.

1960 machte der Lehrer noch als Schüler seinen Jagdschein und begleitete Jagden auf dem Rittergut Kronsberg, welches dem Stephanstift gehörte, als Bläser und Treiber. Sein Vater war Gutsverwalter des Ritterguts und ermöglichte Jochen hier die Jagd. Mit dem Verkauf des Gutes an die Messe und dem Kauf des Gutes Backhausenhof, wechselte die Familie nach Burgdorf. Auch dort hatte Jochen die Gelegenheit auf den Ländereien des Hofes zu jagen. Über die Förster Breitenstein und Wilhelm Giesecke bekam Jochen alsbald eine jagdliche Anbindung an das benachbarte Burgdorfer Holz. Im Gegenzug konnte er ihnen die Möglichkeit der Hundeausbildung im Felde gewähren.

Neben der heimischen Jagd schlug Jochens Herz auch für die Studentische Jägerschaft Hubertia Göttingen, zu deren Gründungsburschen er im Jahre 1962 gehörte, und das Jagdcorps Hubertia Breslau. Bundes- und Corpsbrüder begleiteten Jochen auf seinem letzten Weg. Darüber hinaus war Jochen Kannegießer jagdlich regelmäßig auch in Afrika zu Hause. Über 40 Jahre besuchte er regelmäßig, gemeinsam mit seinen Freunden, die Farm Jägerhof in der Nähe von Odjiwarongo, in Namibia.

Jochen Kannegießer jagte stets waidgerecht und legte viel Wert auf Gemeinschaft und Tradition. Er leitete viele Jahres die Kreisgruppe der Jagdhornbläser Burgdorf, die sich regelmäßig im Gasthaus Haase getroffen hat. Er hat maßgeblich zur Entwicklung des Brauchtums Jagdhornblasen im Altkreis Burgdorf beigetragen. In den siebziger und achtziger Jahren etablierte Jochen federführend das Jagdhornblasen, in Bläsergruppen, in der Jägerschaft Burgdorf. Neben dem Jungjägerlehrgang, den er tatkräftig in den Fachbereichen Jagdliches Brauchtum, Waffenkunde und Wildbrettverwertung unterstützte und seine Werte an viele junge Jäger vermittelte, brachte er jeden Montag im Gasthaus Haase Anfängern das Jagdhornblasen bei.

Regelmäßig brachte Jochen mit seinen Bläsergruppen Preise, von zum Teil auch internationalen Wettbewerben mit. Besonders hervorzuheben ist der Bundeswettbewerb im Jagdhornblasen, bei dem seine Es-Parforcehorngruppe aus Isernhagen als absoluter Außenseiter in den achtziger Jahren den 2. Platz belegte. Mit dieser Gruppe spielte Jochen auch in Russland und Frankreich, in den jeweiligen Partnerstädten der Gemeinde Isernhagen. Über das Jagdhornblasen hinaus, widmete sich Jochen auch dem Chorgesang.

Unter großer Anteilnahme der örtlichen Jägerei fand Jochen seine letzte Ruhestätte auf dem kirchlichen Friedhof in Burgdorf.

Die Jägerschaft Burgdorf ist Jochen zu Dank verpflichtet und wird ihn in sehr guter Erinnerung behalten.

Für den Vorstand, Susanne Baum, 1. Vorsitzende, und Hans Otto Thiele, besonderer Vertreter des Kreisjägermeisters.

 

Jochen Kannegießer (1.v.r.), mit Bläsergruppe der Jägerschaft, auf einer Hubertusmesse in Kirchhorst Ende der 70er Jahre.
Jochen Kannegießer (1.v.r.), mit Bläsergruppe der Jägerschaft,
auf einer Hubertusmesse in Kirchhorst Ende der 70er Jahre.