Sitzung des Rot- und Schwarzwild-Ringes Burgdorf-Uetze

Am 14. März trafen sich die Mitglieder des Rot- und Schwarzwild-Ringes zur jährlichen Versammlung im Gasthof Voltmer in Ramlingen. Gemeinsam mit dem 2. Vorsitzenden Hans Konrad und dem Schrift- und Kassenführer Carsten Wilkens berichtete der neue Vorsitzende Hartmut Scholz in der sehr gut besuchten Veranstaltung über die Strecke und die Ereignisse des Jagdjahres 2022/2023 und kommentierte die Trophäen. Unter den an der Trophäenwand ausgestellten Hirschen befanden sich leider auch zwei ca. achtjährige Kronenhirsche, die durch Verkehrsunfall bzw. Notabschuss wegen einer schweren Drahtlitzenverwicklung zu Tode gekommen waren.  Es ergibt sich daraus die Notwendigkeit eines Apells an alle Weidetierhalter, die Litze über Winter aufzuwickeln und erst zur Weidesaison wieder rauszubringen. Auch abgeräumte Forsteinzäunungen sollten umgehend aus den Wäldern entfernt werden.

Die Trophäenwand spiegelte die insgesamt schwache Rotwild Strecke des Jagdjahres wider, in dem lediglich 43% des Abschusses erfüllt werden konnte.  Wie im vergangenen Jahr wurden in den Wiesen und Wäldern des Rotwildringes wieder durch Wölfe gerissene Stücke bestätigt. Auch beim Schwarzwild setzte sich der dramatische Einbruch der Zahlen fort. Von noch 585 Stück im Jagdjahr 19/20, über 380 Stück im Jagdjahr 20/21 kam es im Jagdjahr 2021/2022 nur noch zu 240 erlegten Stücken. Dies ist zum einen sehr wahrscheinlich auf den Einfluss des starken Wolfsrudels im Burgdorfer Holz zurückzuführen. Auch die Beunruhigung durch den Menschen hat seit Corona selbst in ausgewiesenen Naturschutzgebieten und Einständen des Wildes deutlich zugenommen. Des Weiteren ist der Rückgang der Strecke aber wohl auch ein Ergebnis der starken Bejagung in den vergangenen Jahren, die aufgrund der Bedrohung durch die afrikanische Schweinpest (ASP) geboten ist. Das Wild ist zunehmend heimlicher geworden! Unter Berücksichtigung dieser Ereignisse wurde der Antrag auf den Abschuss beim Rotwild zahlenmäßig reduziert. Beim Schwarzwild wird empfohlen, starke Stücke zu schonen.

Ein besonderer Höhepunkt der Veranstaltung war der Vortrag des KJM Helge John aus Celle. Er demonstrierte anschaulich und beeindruckend klar, wie sowohl der Wolf als auch jagdliches Fehlverhalten durch Kirrung und nächtliche Bejagung von Schwarzwild in Rotwildeinstandsgebieten bzw. ungeschickt ausgerichtete Bewegungsjagden den Rotwildbestand im Revier ungünstig beeinflussen. Beim geselligen Beisammen sein im Anschluss an die Veranstaltung konnten die Jägerinnen und Jäger das Gehörte revuepassieren lassen und auch mit Kreisjägermeister Otto Thiele diskutieren, der ebenfalls an der Sitzung teilgenommen hatte.

 

Sabine Scholz de Wall