Wolf – pro und contra pro

Am Abend des 26.Juni 2021 fand im Burgdorfer Holz, bei Schwüblingsen, eine Art Demonstration der Wolfs Fans statt. Sie wollten damit gegen eine nach Naturschutzrecht ergangene, aber derzeit ausgesetzte Entnahmeverfügung des Umweltministeriums für einen Wolf aus dem Burgdorfer Rudel protestieren. Initiator war der bekannte, manche sagen berüchtigte, ehemalige Anwalt Christian Berge. Für alle, die ihn nicht kennen: der Mann, lebt von staatlicher Unterstützung mit Wolfsmischlingen zusammen und brüstet sich gelegentlich damit, einer der größten Züchter von hoch im Blut stehenden Wolfsmischlingen zu sein. Er ist ein fanatischer Einpeitscher in der pro Wolf Szene. Er führt einen intensiven, persönlichen Kampf in den social media Kanälen gegen den niedersächsischen Umweltminister Lies. In einem anderen Fall wurde er wegen Beleidigung verurteilt. Auch wegen Urkundenfälschung soll bereits im Jahre 2010 eine entsprechende Verurteilung durch das Amtsgericht Walsrode erfolgt sein. Polemik, Verfälschungen und Verdrehungen von Fakten gehören dazu. Trotzdem hat er seine Fans. Soweit zum Hintergrund.
Verschiedene Weidetierhalter aus dem Umfeld, Landwirte, und Jäger hatten dazu eine Gegendemonstration als stummer Protest angemeldet. Organisiert von einer engagierten Frau Anika L. aus Burgdorf. Diese Demo sollte als stummer Protest stattfinden. Informationen erfolgten über direkte Kontakte und WhatsApp Gruppen.
Die pro Wolf Szene hatte ebenfalls über social media Plattformen eingeladen und auch verschiedene Medien aktiviert. Spiegel TV, Galileo für PRO 7, Bild Hannover, HAZ waren definitiv vor Ort. In der HAZ war schon am nächsten Tag ein Beitrag online.
Es hatten sich ca 50 pro Wolf Leute eingefunden. Die Autokennzeichen deuteten bei manchen auf eine längere Anfahrt hin.
Mit PKW, Kombis oder Traktoren waren ca. 150 Personen gekommen, die dagegen „Flagge zeigen wollten“. Sie wurden von der Polizei in gehörigem Abstand am Straßenrand platziert. Die Polizei war mit einem entsprechenden Aufgebot inklusive vier Berittenen vor Ort.
Die ganze Aktion lief äußerst friedlich und diszipliniert ab. Im direkten Gespräch erklärten die Polizisten auch, dass das ein regelrechter Spaziergang war im Vergleich zu anderen Aktionen, die bei ihnen sonst zum Demo Umfeld gehören.
Die Medienvertreter suchten das direkte Gespräch mit den Organisatoren und Veranstaltern. Die kommenden Veröffentlichungen werden sicherlich entsprechend beobachtet und bewertet. Dankenswerterweise hatte die pro Wolf Fraktion soviel Wirbel emacht, dass genug Medieleute anwesend waren. Diese Art von Arbeitsteilung hat sich wahrscheinlich nicht vorgestellt.
Die Tierhalter, Landwirte und Jäger waren vollauf zufrieden mit der Aktion und freuten sich über den großen Zusammenhalt, der sich hier gezeigt hatte.

An dieser Stelle soll zum Thema Wolf noch auf eine aktuelle (Juni 2021) Gerichtsentscheidung des Amtsgerichts Potsdam hingewiesen werden. Im Jahr 2019 hat ein holländischer Jagdgast auf einer Drückjagd in Brandenburg einen Wolf gestreckt, der im Begriff war einen bzw mehrere Hunde anzugreifen. Ursprünglich wollte die Staatsanwaltschaft dieses Verfahren gegen Zahlung einer Summe von 5000 € einstellen. Dieses hat der Jäger nicht akzeptiert, sondern mit Unterstützung des DJV ein Verfahren angestrebt. Er wurde dabei von dem in Hamburg agierenden Rechtsanwalt Dr Granzin vertreten. Der holländische Jagdgast wurde freigesprochen und es wurde ihm das Recht zugestanden im Rahmen eines Notfalls sein Eigentum, auch mit der Waffe in der Hand gegen Wölfe zu verteidigen. Ob dieses Urteil Bestand haben wird muss sich noch zeigen, da die Staatsanwaltschaft weisungsgebunden ist und möglicherweise angewiesen wird gegen das Urteil in Revision zu gehen.
Im Falle, dass das Urteil bestandskräftig wird, ist es ein wichtiger Schritt in Sachen Rechtsklarheit beim Umgang mit Wölfen.